Versicherungen

Diese Versicherungen braucht man wirklich

Im Alltag gibt es gefühlt für alle Körperteile, sämtliche Wertgegenstände und jeden Sachverhalt eine Versicherung. Was davon ist jedoch wirklich nötig? Welche Versicherung ergibt Sinn und auf welche kann getrost verzichtet werden? Laut einer Einschätzung der Verbraucherzentrale in Niedersachsen haben Menschen zum Teil überflüssige Versicherungen. 

Deshalb macht es durchaus Sinn, beim Abschließen von Versicherungen genauer hinzusehen. Ebenso sollten Verträge, die bereits bestehen, kontrolliert werden. Ändern sich nämlich beispielsweise die Lebensumstände oder Versicherer bieten günstigere Tarife an, lässt sich auf diese Weise sogar noch Geld sparen.

Diese 3 Versicherungen müssen sein

Verschiedene Haushalte benötigen auch verschiedenen Versicherungsschutz. Laut Statistischem Bundesamt sind ein Großteil der Haushalte unzureichend gegen existenzielle Gefahren abgesichert. Es gibt jedoch gesetzlich vorgeschriebene Versicherungen, welche jeder in Anspruch nehmen muss:

Gesetzliche Ren­ten­ver­si­che­rung

Für viele Menschen ist die gesetzliche Rentenversicherung die wichtigste Komponente für ihre Altersvorsorge. Bei Lohnempfängern wird der Rentenversicherungsbeitrag automatisch monatlich vom Gehalt abgezogen. Manche Selbstständige wie beispielsweise Hebammen und Handwerker sind auch pflichtversichert. Allen anderen Selbstständigen steht es frei, Beiträge zu zahlen. Häufig ist die gesetzliche Rente allerdings nicht ausreichend, weshalb ergänzend eine private Altersvorsorge durchaus Sinn macht.

Kfz-Haftpflichtversicherung

Hier schreibt der Gesetzgeber vor: Meldet man in Deutschland ein Motorrad oder Auto an, muss dies durch eine Kfz-Haftpflichtversicherung nachgewiesen werden können.

Verursacht man im Straßenverkehr Schäden, kommt die Versicherung dafür auf. Häufig sind die Schäden sehr kostenintensiv. Teil- und Vollkaskoversicherung ist im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung optional. Möchte man einen Gebrauchtwagen kaufen, ist Vorsicht geboten. Kümmert man sich nämlich nicht pünktlich um eine Kfz-Versicherung, muss ein Bußgeld gezahlt werden.

Krankenversicherung

Ganz gleich ob privat oder gesetzlich: In Deutschland ist eine Krankenversicherung für alle Pflicht. Dies schreibt der Staat vor. Die gesetzliche Krankenkasse macht für einen Großteil der Menschen mehr Sinn. Ist man privat krankenversichert, steigen sehr häufig die Versicherungsbeiträge im Alter.

Aus diesem Grund sollte im Vorfeld gut überlegt sein, ob man sich eine private Krankenversicherung auf lange Sicht leisten kann. Ist man überhaupt nicht krankenversichert, wird man nur in Notfällen behandelt.

7 wichtige, freiwillige Versicherungen

Es gibt manche Verträge, welche man in jedem Fall haben sollte, da man so vor erheblichen finanziellen Schäden geschützt ist. Bedeutende Versicherungen wie beispielsweise die Reisekrankenversicherung oder die Haftpflichtversicherung gibt es häufig schon recht günstig.

Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung

Ganz gleich ob Sachbearbeiterin oder Maurer – eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung sollte jeder in Betracht ziehen. Denn sowohl psychische Probleme als auch geschädigte Knochen machen machmal berufsunfähig. Eine Erwerbsminderungsrente ist häufig unzureichend. Diese Versicherung lohnt sich besonders, wenn man jung oder selbstständig ist.

Hun­de­haft­pflicht­ver­si­che­rung

In manchen Bundesländern ist die Hun­de­haft­pflicht­versicherung bereits Pflicht. Der Vertrag ist für alle Hundebesitzer sinnvoll. Wenn der Hund Schäden verursacht, werden diese von der Versicherung ersetzt. In einer privaten Haftpflichtversicherung ist der Hund nicht mitversichert.

Auslandsreise-Krankenversicherung

Diese Versicherung ist bei Reisen – auch innerhalb der EU – sehr nützlich. Sie zahlt Rücktransporte, welche medizinisch notwendig sind und Behandlungen. Solche Kosten werden von der gesetzlichen Krankenversicherung gar nicht oder nur zum Teil übernommen.

Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung

Wenn ein Elternteil stirbt, muss der andere Elternteil alleine für das Einkommen seiner Familie sorgen. Mit einer Risikolebensversicherung werden Hinterbliebene finanziell abgesichert. Des Weiteren ist die Versicherung wichtig, wenn man den Kredit einer Immobilie noch nicht abgezahlt hat. Lebt die Familie von nur einem Gehalt, macht solch ein Vertrag ebenso Sinn.

Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung

Ist man Besitzer einer Immobilie, sollte eine Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung abgeschlossen werden. Schäden, welche durch Blitzschlag, Feuer, Hagel oder Sturm entstehen, sind durch diesen Vertrag versichert.

Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung

Die private Haftpflichtversicherung ist mit die wichtigste Versicherung. Trägt jemand Schaden davon und man hat Schuld, schützt sie vor existenzgefährdenten Kosten. Deshalb ist die Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung ein Muss für jedermann. Möglicherweise ist man bereits über den Partner oder die Eltern versichert, deshalb ist es wichtig zu prüfen, ob ein eigener Vertrag gebraucht wird.

Krankentagegeld

Ist man krank und hat infolgedessen kein Einkommen, fangt das Krankentagegeld des Gehaltsausfall auf. Wenn man von der gesetzlichen Krankenkasse kein Krankengeld bekommt, benötigst du eine solche Versicherung. Wenn das Krankgengeld für laufende Kosten nicht ausreichend ist, kann diese Versicherung als sinnvolle Ergänzung dienen.

Diese Versicherungen können sich lohnen

Es gibt Versicherungen, welche nicht unbedingt sein müssen, aber durchaus sein können. In manchen Fällen können sie aber eine gute Erweiterung des Versicherungsschutzes darstellen. Das ist aber erst relevant, wenn man wichtige Versicherungen schon hat und man trotzdem noch genug Geld zur Verfügung hat.

Hausratversicherung

Wenn eine Wohnung brennt, werden von der Hausratversicherung Schäden wie Wertsachen, Möbel oder Kleider übernommen. Die Versicherung lohnt sich insbesondere dann, wenn die Einrichtung teuer ist oder ein wichtiges Inventar aus Ersparnissen nicht ersetzt werden kann.

Vollkasko- /Teilkaskoversicherung

Eine KFZ-Haftpflichtversicherung kommt für Beschädigungen auf, die man anderen Verkehrsteilnehmern zufügt. Trägt das eigene Auto einen Schaden davon, kann das über die Voll- oder Teilkasoversicherung abgesichert werden. Besitzt man einen Neuwagen, sollte eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden. Für ältere, hochwertige Autos ist eine Teilkasko ausreichend. Ist ein Auto alt und rostig, bedarf es keiner der Versicherungen.

Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung

Erleidet das eigene Kind durch einen schwerwiegenden Unfall oder Krankheit anhaltende Gesundheitsschäden, kann die Zukunft durch eine Kin­der­in­va­li­di­täts­ver­si­che­rung finanziell abgesichert werden. Es gibt Policen, welche ein Leben lang monatlich eine Rente zahlt. Dieser Service wird jedoch von nur wenigen Versicherungen angeboten. Hat das Kind die Ausbildung beendet, benötogt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung – statt einer Kinderinvaliditätsversicherung.

Basisabsicherung Rente für Selbstständige

Zu Beginn einer Selbstständigleit geht es für einige Jahre zuerst einmal nur um das Geschäft. Doch hat sich das Unternehmen erst einmal eingependelt, ist es wichtig, auch über die Altersvorsorge nachzudenken. Entweder kann man hierfür in einer Rürup-Rentenversicherung Rücklagen bilden oder eben pflichtversichern in der gesetzlichen Rentenversicherung. Eine Kombination aus einer Rürup-Rentenversicherung Fondgebunden) und einer freiwilligen gesetzlichen Rentenversicherung ist ebenso möglich.

Betriebliche Altersvorsorge für Angestellte

Befindet man sich in einem Angestelltenverhältnis und möchte seinem Arbeitgeber auch zukünftig treu bleiben, sollte man sich mit der betrieblichen Altersvorsorge (bAV)beschäftigen. Der Arbeitgeber hat die Pflicht zur Vermittlung einer privaten Rentenversicherung, im Kontext der bAV auch Direktversicherung genannt. Der Vorteil hierbei ist: Die Beiträge, die man in die Direktversicherung einzahlt, verlangen keine Steuern und Sozialabgaben. Das ist lohnenswert, wenn der Arbeitgeber die Beiträge teilweise übernimmt. Seit 2019 ist ein Zuschuss von 15 Prozent seitens des Chefs Pflicht.

Pflegezusatzversicherung

Es ist kein Geheimnis, dass Pflege sehr teuer ist. Die immensen Kosten für eine medizinische Versorgung und Betreuung werden durch die gesetzliche Pflegeversicherung kaum gedeckt. Hier wäre es von Vorteil, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen, aleerdings ist diese häufig recht teuer. Auch in diesem Fall macht ein Vertrag nur dann Sinn, wenn man sich den hohen Beitrag dauerhaft leisten kann.

Riester für Angestellte mit gutem Gehalt und Familien

Ist man in einem Angestelltenverhältnis und möchte seine gesetzliche Rente in Form einer privaten Vorsorge erhöhen, kann man einen Riester-Vertrag in Betracht ziehen. Die Sparpläne werden hierbei vom Staat mit Steuervorteilen und Zulagen gefördert. Davon profitieren insbesondere Gutverdienende, welche einzeln veranlagt sind und kinderreiche Familien.

Rechts­schutz­ver­si­che­rung

Eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung ist dann sinnvoll, wenn man gegen die Kosten in einem Rechtsstreit abgesichert sein möchte. Die Versicherung kommt aber nur für Streitigkeiten in gewissen Lebensbereichen auf. Als Mitglied in einem Mieterverein ist man bereits kostengünstig gegen Mietstreitigkeiten versichert, Mitglieder einer Gewerkschaft gegen Arbeitsrechts-Verfahren. Die Haftpflichtversicherung ist hilfreich, wenn jemand eine Schadensersatzforderung stellt, welche unberechtigt ist.

Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung für Familien und Senioren

Eine Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung macht Sinn, wenn man eine kostspielige Reise lange im Voraus gebucht hat oder den Urlaub krankheitsbedingt absagen muss. Darüber hinaus springt die Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung ein, wenn nahestehende Angehörige oder man selbst plötzlich krank wird oder stirbt. Ist man jedoch vorerkrankt, kann das mit der Versicherung zu Streitigkeiten dahingehend führen, ob der Krankheitsfall tatsächlich nicht erwartet war.

Unfallversicherung

Die Unfallversicherung greift dann, wenn man aufgrund eines Unfalls dauerhaft körperlich beeinträchtigt bleibt. Bleiben die Verletzungen aber ohne Folgen und heilen wieder, zahlt die Versicherung nicht. Es entstehen lediglich zwei Prozent Schwerbehinderungen durch Unfälle, während Krankheiten viel häufiger der Grund dafür ist. Bei privater Unfallversicherung ist man von daher nur eingeschränkt geschützt.

Krankenhaus-Zusatzversicherung

Eine Krankenhaus-Zusatzversicherung lohnt sich, wenn man bei einem Klinikaufenthalt gerne wie ein privat versicherter Patient behandelt werden möchte. Die Versicherung zahlt zusätzlich anfallende Zuschläge für Fachärzte. Auch die Unterbringung in einem Einzelzimmer oder Zweibettzimmer ist in den privaten Leistungen mit eingeschlossen.

Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung

Bei den Ausgaben für Zahnersatz wird von der gesetzlichen Lrankenversicherung nur ein Teilbetrag übernommen. Der Eigenanteil beträgt oft mehrere Hundert Euro, manchmal sogar mehr. Die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung lohnt sich dennoch nur, wenn man häufig hochwertigen Zahnersatz wie beispielsweise Implantate, Brücken oder Kronen benötigt.




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