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Symptome eines Burnouts richtig deuten

Ein Burnout tritt bei einer Überarbeitung oder Überanstrengung auf, nicht selten beim Job, aber gerne auch bei anderen Aktivitäten. Wie aus dem Begriff bereits hervorgeht, fühlen sich Menschen wie “ausgebrannt”, als würden sie keinen Antrieb mehr für Dinge finden. Doch welche Symptome gehen genau mit einem Burnout einher? Wie lässt dieser sich von einer allgemeinen Erschöpfung unterscheiden? Werfen wir einmal einen genaueren Blick auf die Merkmale eines Burnouts und wie diese sich bei verschiedenen Menschen äußern.

Zu sagen wäre hier noch, dass diese Burnout Symptome bei jedem unterschiedlich auftreten können. Für eine Diagnose empfiehlt sich ausnahmslos ein Besuch beim Facharzt. Wichtig sei auch noch anzumerken, dass diese Symptome nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum verteilt anfangen.

Die 8 Burnout-Hauptsymptome im Überblick

1. “Ausgebrannt” sein

Bleiben wir direkt beim Begriff “Burnout” und schauen uns dessen Herkunft an. Dieser lässt sich als Metapher für einen Burnout anwenden, denn das Gefühl, ausgebrannt zu sein, trifft bei den meisten Menschen zu. Vergleichbar ist dies mit einem Feuer, bei dem kein Holz mehr nachgelegt wurde und somit auch keine neue Flamme entsteht. Es ist völlig ausgebrannt und findet keine Energie mehr, wieder zu wachsen.

Ähnlich funktioniert der Burnout auch beim Menschen. Ihnen fehlt schlichtweg die Energie und die Freude, an etwas zu arbeiten. Das muss sich nicht immer zwingend nur auf den Job beziehen, sondern überträgt sich beim Burnout auch auf so gut wie alle anderen Abschnitte des Alltags. Die Ursache ist unterschiedlich, aber das Gefühl ist allgegenwärtig. Die Krankheit führt zu einer niedrigeren Produktivität und einer Art Abspaltung gegenüber den Tätigkeiten, die Sie täglich erledigen müssen. Sie tun diese zwar, aber ohne wirklich daran beteiligt zu sein.

2. Emotionale Entfremdung und Abspaltung

Knüpfen wir direkt an den letzten Punkt an. Dieser lässt sich mit einer allgemein emotionalen Erschöpfung gleichsetzen. Sie reagieren weniger auf äußere Reize, sowohl negativ als auch positiv. Es entsteht eine Art Taubheit, als würden Sie wie eine leere Hülle durchs Leben wandeln. Empathie, die Zuneigung zu Mitmenschen und die kleinen Freuden am Leben können Sie bei einem Burnout kaum noch wahrnehmen oder selbst empfinden.

Betroffenen fällt diese Veränderung vermutlich nicht selbst auf, aber die Menschen im Umkreis werden eine solche Abspaltung und Entfremdung sicher merken. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass vielleicht ein Burnout vorliegen könnte. Es geht dabei weniger um die Vernachlässigung von Dingen, sondern eher um die emotionale Kälte, die mit einem Burnout einhergeht. Ein Gefühl von Sinnlosigkeit macht sich oft in Patienten breit, dennoch folgen sie weiter ihrem Alltag, als würde man es von ihnen erwarten.

3. Verringerung der eigenen Leistungsfähigkeit

Auch wenn sich viele Menschen mit einem Burnout bemühen, trotzdem noch aktiv ihrer Arbeit nachzugehen, gelingt ihnen dies nicht. Eine verminderte Leistungsfähigkeit ist ein weiteres Anzeichen für die Krankheit, lässt sich aber nur schwer bestimmen und tritt oftmals über einen längeren Zeitraum auf. Sie werden vermutlich nicht von heute auf morgen keine Lust mehr auf die Arbeit haben. Die Leistung nimmt stetig ab, obwohl Sie sich vermutlich trotzdem anstrengen wollen. Ihnen fehlt jedoch der Antrieb und die Freude, um wirklich etwas erreichen zu können.

Weitere Merkmale sind unter anderem Konzentrationsstörungen oder die Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen. Menschen, deren Burnout wegen eines kreativen Berufs auftritt, verlieren womöglich komplett die Fähigkeit, sich kreativ auszulassen. Die Lustlosigkeit überträgt sich bei den meisten Betroffenen auch auf alltägliche Dinge, zum Beispiel das Zusammensein mit der Familie oder den Haushalt.

4. Schlafstörungen

Trotz der allgemeinen Erschöpfung, die ein Burnout mit sich bringt, kämpfen viele Betroffene auch mit Schlafstörungen. Diese kommen vor allem dadurch, dass Sie sich vermutlich viel zu viele Gedanken über Ihre Probleme machen und Ihr Kopf deshalb nicht richtig abschalten kann. Sie liegen stundenlang wach im Bett und im Kopf dreht sich alles weiter.

Menschen mit Burnout erhalten so nicht die Erholung, die sie unbedingt brauchen. Das Ganze ist wie ein Teufelskreis, wobei Sie nur noch erschöpfter werden, je länger Sie sich darin befinden. Zu wenig Schlaf verlagert sich auf alle anderen Symptome und verschlimmert diese nur noch.

5. Angstzustände

Burnout bringt eine allgemeine Nervosität mit sich, aber bei einigen äußert er sich in deutlichen Angstzuständen. Diese können sich sowohl auf die Arbeitsverhältnisse als auch auf das soziale Miteinander beziehen. Menschen mit Burnout versuchen oft, Konflikten aus dem Weg zu gehen, ziehen sich dadurch aber nur noch mehr aus dem Leben zurück. Sie leben mit der Angst, immer etwas falsch zu machen und dadurch bestraft zu werden. Angststörungen sind ein breit gefächertes Feld und können sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn Sie jedoch merken, dass Sie bestimmte Dinge deutlich nervöser und unsicherer machen als zuvor, könnte das ein erstes Anzeichen dafür sein.

6. Leistungsdruck

Burnout entsteht oft aus einem Leistungsdruck, der sowohl real als auch eingebildet sein kann. Zu viele Überstunden, die Übernahme von zu vielen Arbeitsfelder und ein allgemein ungemütliches Arbeitsumfeld sind reale Probleme, die zu einem Burnout führen können. Zudem fühlen sich einige nicht wertgeschätzt und denken dadurch, dass ihre Arbeit umsonst gemacht wird oder sie sich nicht ausreichend anstrengen.

Burnout kann aber auch dann entstehen, wenn es keine äußeren Einwirkungen gibt. Viele Menschen legen sich den Leistungsdruck selbst auf, obwohl dieser eigentlich gar nicht existiert. Perfektionismus, der Vergleich mit anderen im selben Arbeitsbereich und das Gefühl, nicht genug zu sein, das sind nur einige dieser Dinge, die ebenfalls zu einem Burnout führen können.

7. Reizbarkeit

Während sich viele Menschen mit einem Burnout emotional von anderen abspalten, reagieren andere wiederum mit überspitztem und teilweise auch aggressiven Verhalten. Sowohl verbale als auch physische Ausbrüche sind möglich, vor allem dann, wenn die Person mit einem Burnout gereizt wird. Auch hier sind es vor allem Außenstehende, die eine solche Veränderung vermutlich zuerst mitbekommen und Betroffene darauf hinweisen, dass diese anders als sonst reagieren.

8. Depressionen

Depressionen sind ein sehr allgemein gefasstes Symptom und nur schwer einzuordnen, wenn Sie nicht mit einem Arzt sprechen. Bei jedem können sich diese anders äußern, fassen aber viele der bereits genannten Symptome zusammen. Auf einen Burnout deutet es vor allem dann hin, wenn Sie sich ausgebrannt und und Sie bemerken, dass Sie keine Antriebskraft mehr haben. Für eine richtige Diagnose ist jedoch unbedingt ein Besuch beim Arzt nötig.

Körperliche Symptome bei Burnout

Zu diesen bereits genannten Merkmalen gesellen sich oft auch körperliche Beschwerden, die es nur noch schwieriger machen, den Burnout richtig einzuordnen. Jedoch sind es diese Symptome, die Betroffene gerne zuerst bemerken, aber selten etwas dagegen unternehmen.

– Kopfschmerzen
– Übermäßiges Schwitzen
– Muskelschmerzen
– Tinnitus
– Schwindel und Benommenheit
– Übelkeit und andere Magen-Darm-Probleme
– Schwankungen des eigenen Gewichts

Das können Sie gegen einen Burnout tun

Eine offizielle Diagnose und eine folgende Behandlung kann nur durch einen Arzt erfolgen. Wenn Sie entsprechende Symptome bemerken oder andere Sie auf Veränderungen Ihres Verhaltens hinweisen, dann ist ein Gespräch mit einem Facharzt unumgänglich. Dieser bestimmt anhand der Symptome, welche Behandlungen möglich sind. In den meisten Fällen fällt diese therapeutisch oder medikamentös aus, oft beides gleichzeitig.

Wenn Ihnen die Terminvereinbarung oder der Besuch bei einem Facharzt vielleicht zunächst unangenehm ist, so lässt sich auch über das Internet der erste Schritt machen. Neue Plattformen wie Dokteronline ermöglichen, daß man auch online schnelle Hilfe vom Arzt bekommt.

Es ist wichtig, sich während dieser Zeit nicht von anderen abzuspalten und Hilfe zuzulassen. Suchen Sie aktiv das Gespräch, nicht nur mit einem Arzt, sondern auch mit Freunden und Familie. Machen Sie auf persönliche Probleme aufmerksam und versuchen Sie, bestimmte Dinge an Ihrem Alltag zu ändern, um die Symptome zu lindern. Auch eine aktive Auseinandersetzung mit der Arbeit kann helfen, der Ursache des Burnouts auf den Grund zu gehen. Aktivitäten, wie Hobbys oder Sport, helfen ebenfalls bei der Behandlung.

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